Eine lebendige Gemeinde für Familien

Von Siegfried Feuchter

Die AB-Gemeinde, wobei AB für Augsburger Bekenntnis steht, versteht sich als eine „bibeltreue Gemeinde, die konservative, biblische Werte lebt und mit modernen Formen kombiniert“. Neben der Verkündung der biblischen Botschaft ist der Gemeinde besonders die Gemeinschaft wichtig, die in verschiedenen Gruppen die Woche über und am Wochenende gelebt wird. Bis zu 100 Mitglieder kommen sonntags in den Gottesdienst ins Gemeindezentrum an der Lörracher Straße 22 in Steinen und zusätzlich nochmals 70 bis 90 Kinder in den separaten Kindergottesdienst.

Neues Gemeindezentrum

„Wir sind eine lebendige Gemeinde für Familien. Sie lebt vom ehrenamtlichen Engagement. Jeder bringt sich mit seinen Stärken ein“, betonen Pia Sänger und Katja Widmer im Gespräch mit unserer Zeitung und fügen mit Blick auf die wachsenden Mitgliederzahlen hinzu: „Wir platzen aus allen Nähten.“ Deshalb ist auch der Neubau eines Gemeindezentrums mit zusätzlicher Kindertagesstätte und drei Wohnungen geplant.

Das Investitionsvolumen beträgt elf Millionen Euro. Der Finanzierungsplan sieht dabei wie folgt aus: Aus dem Verkauf von Immobilien werden 2,7 Millionen Euro erzielt. 300 000 Euro steuert die Deutsche Fernsehlotterie bei, und 25 000 Euro gibt es aus einem weiteren Zuschuss. Rund 1,8 Millionen Euro müssen innerhalb von 30 Jahren aus Spenden aufgebracht werden, während die Investition für Wohnraum, Tiefgarage und Kita aus Mieteinnahmen und Betriebskosten finanziert werden kann. Inklusive Zinsen werden monatlich bis zu 9000 Euro an zusätzlichen Spenden benötigt.

Ein Schwerpunkt des Vereins Evangelischer Gemeinschaftsverband AB, der als gemeinnützig anerkannt ist, ist die freie Jugendarbeit. Und hierbei genießt der Kinder-Ferien-Club einen besonderen Stellenwert. Immer mehr Kinder und Eltern tragen sich die letzte Woche in den Sommerferien rot im Kalender ein. Das heißt, diese Woche ist auch fest reserviert für viele Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren, die nicht nur aus Steinen kommen. Teilnehmer haben ihren Wohnort beispielsweise auch in Lörrach, Efringen-Kirchen oder Zell im Wiesental.
„Der Kinder-Ferien-Club zieht immer größere Kreise“, freut sich Pia Sänger, die seit 20 Jahren in der Gemeinde aktiv ist, und unterstreicht dies mit einem neuen Teilnehmerrekord in diesem Jahr. 616 Kinder beteiligten sich an der Ferienwoche. Angefangen hatte seinerzeit Elfriede Claus mit 40 Kindern im Garten.

Mehr als 600 Kinder

Zwei Altersgruppen werden jeweils gebildet: zum einen für die gut 200 fünf- bis siebenjährigen Kinder, die sich an der Bahnhofstraße treffen, zum anderen für die 400 acht- bis 13-Jährigen, die bei der Sporthalle in einem großen Zelt zusammenkommen. Zu den begehrten Attraktionen gehören, wie Katja Widmer betont, Trampolinspringen, Kletterwand, Hüpfburg, Bastelangebote, Kinderschminken, Musik und einiges mehr.

Hinzu kommt ein Bühnenprogramm, bei dem unterschiedliche christliche und jugendspezifische Themen in verschiedenen Darstellungsformen präsentiert werden, sei es, dass zur Musik einer Live-Band gemeinsam Lieder gesungen werden oder sei es, dass die Botschaft über ein Theaterstück und mit einer Kurzpredigt vermittelt wird.

Hauptorganisatoren der Kinder-Ferienwoche sind die drei hauptamtlich in der AB-Gemeinde tätigen Pastoren David Grau, Timon Sieveking und Fabian Repple, die sich zwei Vollzeitstellen teilen. Unterstützt werden sie von rund 100 Jugendlichen, die zuvor im Umgang mit den Kindern geschult werden und zum Beispiel lernen, wie sie Geschichten erzählen können.

Kostenlose Teilnahme

Die Teilnahme am Kinder-Ferien-Club ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Wer Interesse hat, ist willkommen. Auch viele Flüchtlinge nutzen das begehrte Sommerangebot. Die Ferienwoche wird hauptsächlich über Spenden und die Beiträge der Mitglieder finanziert. Über Flyer, Plakate und Mund-Propaganda wird für diese besondere Ferienbetreuung geworben.

Zum Abschluss gibt es immer freitags ab 15 Uhr ein zwangloses Elternfest an der Sporthalle Steinen mit Kaffee, Kuchen und Tombola, zu dem auch Großeltern, Freunde und Unterstützer willkommen sind. Außerdem zeigen die Kinder an den Spielgeräten und Spielstationen, was sie während der erlebnisreichen Tage gemacht und gelernt haben. Auch hier wird Gemeinschaft großgeschrieben. Nach jeder Ferienwoche ziehen die Verantwortlichen Bilanz: Was ist gut gelaufen und was weniger, was kann verbessert werden? Fester Bestandteil ist auch ein Abschlussfest für die 100 Mitarbeiter, die sich im Kinder-Ferien-Club eingebracht haben.